Neversaid

Presse

Dezember 2004 (10,5 von 12 Punkten)

SOUNDBASE-ONLINE

Neversaid 2004 decken inzwischen ein weitaus breiteres Spektrum aus rockigen Klängen ab als noch anno 2000. Hinaus aus der Großstadt Berlin aufs Land, an den Teichen, hat der Band sichtlich gut getan. Als Merkmal erhalten geblieben ist auf der einen Seite die markante Stimme von Timo Thamm, auf der anderen Seite aber auch die zackigen Gitarrenriffs. Insgesamt ist die Gitarrenarbeit aber ebenso wie das Drumming sichtlich abwechslungsreicher, ja, deutlich progressiver ausgefallen. Das verleiht den Tracks neben der kräftigeren Produktion ein Mehr an Charakter und Dynamik. Hinzukommt häufig mehrstimmiger Gesang, der gottlob nicht hymnisch ausfällt, sondern einfach im rauen Instrumentenspiel Platz für Harmonien schafft. Selbst vergleicht die Band sich dabei inzwischen gerne mit Gruppen wie Pearl Jam, Soundgarden, den Chili Peppers oder Incubus, aber ich persönlich kann außer einem Gruß aus der Grunge Vergangenheit nicht wirklich Parallelen zu den Gruppen erkennen. Wie schon auf Berlin gelingt es dem Quartett vielmehr ihr eigenes Ding zu fahren und das ist nun einmal ein rauer, abwechslungsreicher Alternativrock, den man gerne öfters auflegt, der nach vorne geht, der unterhält, der interessiert und der sich weder hinter der nationalen noch internationalen Konkurrenz zu verstecken braucht. Seltsam nur, dass das bisher scheinbar keinem Label aufgefallen ist und Neversaid ihre Scheiben immer noch selber publizieren. Eine Zusammenarbeit mit einem professionellen Produzenten und etwas mehr Budget für die Produktion, ich könnte mir vorstellen, dass die Band aus Illmenau ein kleines Meisterwerk schaffen könnten. An den Teichen ist aber jetzt schon ein starker 5er! Anchecken! (DJ)


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